Tipps für Wanderungen mit Hund

Endlich ist die Zeit des Jahres gekommen, und man fährt mit seinem Hund in den Urlaub. Die Ferienwohnung ist gebucht und die Routen festgelegt. Genau an diesem Punkt spreche ich meine Gäste gerne an und mache sie auf den Bergurlaub aus Sicht ihres Hundes aufmerksam. Mit diesem Beitrag möchte ich euch auf Basis meiner Erfahrung ein paar Tipps geben, was ich beachten würde.

Nabu auf dem Bärenkopf

Zuerst sollte einem bewusst sein, wie sportlich, erzogen und robust der eigene Hund überhaupt ist.

  • Auf welchem Untergrund (Steine, Asphalt etc.) bewegt sich mein Hund meistens?
  • Wie lange geht mein Hund jeden Tag spazieren?
  • Wie alt ist mein Hund?
  • Wie Trittsicher ist mein Hund und wie gut ist er jederzeit Abrufbar?
  • Habe ich bestimmte Kommandos, die ich verwenden möchte und üben sollte?

Auf diese Punkte gehe ich ein, denn euer Vierbeiner läuft in den meisten Fällen das Doppelte von seinen Menschen und hat keine Bergschuhe, die ihn vor dem (unter Umständen) ungewohnten Untergrund schützen. Ihr solltet definitiv nicht jeden Tag eine riesen Wanderung planen damit euer Hund ca. jeden zweiten Tag eine Ruhepause haben kann (auch abhängig vom Alter). Ich sehe tatsächlich häufiger Gäste, die zu mir kommen, ihr Hund würde nicht mehr aufstehen. In den meisten Fällen war es nur starker Muskelkater, der durch Ruhe (oder in deren Fall durch den Besuch beim Tierarzt und einer Spritze) wieder in Ordnung kam. Das Ganze hängt auch damit zusammen, wie viel, lang und auch mit wie vielen Höhenmetern ihr euren Hund das ganze Jahr über bewegt.

Der Untergrund spielt eine entscheidene Rolle – so sind in den Bergen Schotterwege oder Felsen ständiger Begleiter. Macht euch bewusst, wie sehr er oder sie diesen Untergrund gewohnt/trittsicher ist und nehmt in jedem Fall unbedingt Hundeschuhe mit.

Zum Thema Kommandos muss jeder selber entscheiden, ob Leine ja oder nein. In meinem Fall verwende ich eigentlich nie eine Leine im Gebirge, weiß aber auch, dass mein Hund nicht irgendwo hinunterspringt oder Wild nachjagt. Befehle wie „Spur“ verwende ich, wenn ich von meinem Vierbeiner erwarte, dass er nur auf dem „befestigten“ Weg bleibt. Hier seid ihr natürlich flexibel, was für euch am Besten passt.

Ich empfehle bei Wanderungen folgende Ausrüstung:

  • Wasser (ich habe dazu eine praktische Flasche, die gleichzeitig Trinkbehälter ist)
  • Hunde-Schuhe (wirklich, wenn der Fall eintritt werdet ihr dankbar, selbst für die billigsten, sein)
  • Erste-Hilfe-Set (habe meines selber zusammengestellt für den Hund, Klebeverband ist ein wichtiger Bestandteil)
  • Leuchthalsband (falls Touren früh starten, oder später in den Abend gehen)
  • Maulkorb (für Busse und Bergbahnen)
  • evtl. eine Decke oder ähnliches insbesondere in der kühleren Jahreszeit
  • evtl. Tragegurt (mein Vierbeiner wiegt 29kg, ich habe mir eine Art Rucksack zum Tragen geholt, um ihm im Zweifel aus Gefahrenstellen herauszutragen)

Zum Thema Weidetiere: Bitte schützt euch selber und lasst im Zweifel euren Vierbeiner von der Leine. Die Kühe kommen meist aus Neugier, in manchen Fällen auch zum Schutz ihrer Jungtiere schnell an einen heran. Euer Hund kann Kühen leicht entkommen und weglaufen, nur solltet ihr noch am anderen Ende der Leine hängen, gilt für euch: Lebensgefahr!

Gerne stehe ich euch auch vor Ort mit Rat und Tat zur Seite. Jeder Hund und sein Besitzer ist individuell, bei guter Vorbereitung steht einem gemeinsamen Erlebnis nichts im Wege.

Gannie, 11.10.2021
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